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Kinderspiele

Kinderspiele

Obwohl die heutigen Lebensumstände und die technische Entwicklung kaum noch Raum für Spiele lassen, vergnügen sich Kinder nach wie vor doch noch gerne in Gesellschaft ihrer Freunde mit Spielen, die ein Teil ihres Lebens darstellen.

Spiele sind ein Vergnügen, das sich Kinder nicht nehmen lassen wollen. Natürlich hat sich das moderne Spielzeug gegenüber dem früheren verändert und dadurch haben auch die Spielinhalte eine andere Bedeutung bekommen. Während Stadtkinder wenig Gelegenheit zum traditionellen Spielen haben, ist diese Möglichkeit in den Schulen und in den Stadtrandgebieten noch gegeben.

Spiele sind nicht nur zum Vergnügen der Kinder da, sondern sie sollen auch in soziologischer, psychologischer und körperlicher Hinsicht förderlich sein. Der Grundstein für ein gesundes Sozialverhalten, sowie Verständnis und Achtung für andere Menschen, wird im Kindesalter während der Spielzeit gelegt.

Man kann die verschiedenen Kinderspiele nach ihren zeitlichen und lokalen Gegebenheiten, sowie nach Geschlecht der Kinder und Bedarf des nötigen Spielzeugs einordnen.

Eines der beliebtesten Spiele ist zum Beispiel das Versteckspiel. Es wird im Freien mit 4 –5 Teilnehmern gespielt, von denen ein Kind ausgewählt wird, welches hinterher die anderen zu suchen hat. Um dieses Kind zu bestimmen, gibt es verschiedene Verfahren. Eines davon ist, durch einen Auszählreim den ersten Kandidaten ausfindig zu machen. Dann wird ein Anschlagplatz bestimmt; das kann eine Wand oder ein Baum oder ähnliches sein. An diesen Platz lehnt sich nun der ausgesuchte Kandidat und beginnt mit verdeckten Augen zu zählen, während sich die anderen Kinder verstecken. Um zu verhindern, dass sich eines der Kinder in direkter Nähe des Anschlagplatzes versteckt, ruft der Suchende nun:” Vor mir, hinter mir, neben mir und rundherum gilt nicht!”, und beginnt, seine Spielpartner zu suchen. Hat er einen entdeckt, so ruft er laut dessen Namen, rennt zum Anschlagplatz und berührt diesen mit der Hand. Damit ist derjenige verpflichtet, sich als Suchender bereit zu halten. Erreicht jedoch der Entdeckte vorher den Anschlagplatz und berührt ihn, so ist er befreit. Sind alle Kinder gefunden und es gibt mehrere, die im nächsten Spiel Suchender sein müssten, so wird unter ihnen eine Person folgendermaßen ausgewählt: Die Kinder sprechen untereinander leise einen Frucht- oder Blumennamen ab und fragen dann die Kandidaten nach ihrer Lieblingsfrucht oder Lieblingsblume. Wer den abgesprochenen Namen nennt, muss im nächsten Spieldurchgang seine Kameraden suchen. Dieses Versteckspiel gibt es in fast jeder Region, jeweils unter einem anderen Namen und mit leicht abgewandelten Spielregeln.

Ist das Spiel beendet, wird folgender Kehrreim aufgesagt:

Diese mehr auf Reim als auf Sinn aufgebauten Verse haben ungefähr folgende Bedeutung:

Es war die Nadel
Die meine Haut verbrannt
Ein dicker Vogel
Ist zum Auto gerannt
Räder vom Automobil
Süßigkeiten aus Istanbul
Eins, zwei, drei
Das Spiel ist nun vorbei.

Weitere Arten von Kinderspielen:

Das Krämerspiel: Mindestens 10 Kinder müssen an diesem Spiel teilnehmen. Sie wählen aus ihrer Mitte zwei Kinder aus, von denen eines eine goldene Uhr und eines ein goldenes Armband verkörpert. Diese beiden stellen sich gegenüber und bilden mit erhobenen Armen einen Durchgang. Die übrigen Kinder bilden eine lange Reihe und gehen unter diesem “Tor” hindurch, indem sie folgenden Kehrreim singen:

“Krämer öffne die Tür
Öffne die Tür……
Was ist dein Preis
Dein Preis dafür?
Der hinter mir soll der Gauner sein,
Soll der Gauner sein.
Das letzte Kind der durchmarschierenden Reihe wird daraufhin von den “Türstehern” festgehalten und man flüstert ihm ins Ohr: “Was möchtest du, Armband oder Uhr?”

Je nachdem wofür sich das Kind entscheidet, stellt es sich hinter dem entsprechenden Fragesteller auf. Das geht so lange weiter, bis kein Kind mehr übrig ist und sich sozusagen zwei Mannschaften gebildet haben. Diese formieren sich nun zu einer Riege und umfassen sich dabei fest mit den Armen. In der Mitte wird eine Linie gezogen und die beiden Mannschaften versuchen nun, sich gegenseitig darüber zu ziehen. Bei diesem Kräftemessen gibt es einen Gewinner und einen Verlierer.

Der lange Esel

Mindestens 4 Kinder müssen an diesem Spiel teilnehmen, das man in Deutschland als “Bockspringen” bezeichnet. Zwei Kinder werden ausgewählt, den langen Esel zu verkörpern. Zu diesem Zweck stellen sie sich mit den Rücken aneinander, beugen sich vor, um sich mit den Händen auf ihre Knie zu stützen, wobei sie ihre Hinterteile aneinanderlehnen. Die anderen Kinder stellen sich nun in einer Reihe auf und springen nacheinander darüber, wobei gezählt wird : Eins ist eins und zwei ist zwei und drei ist drei usw. Schafft ein Kind den Sprung nicht, ist es dazu verurteilt beim nächsten Gang den Esel zu spielen. Haben alle Kinder ihren Sprung absolviert, stellt sich das letzte der Reihe neben den “Esel” und verlängert ihn sozusagen, bzw. erhöht den Schwierigkeitsgrad für den nächsten Durchgang. Bei diesem sehr sportlichen Spiel kommt es oft zu Clownereien und Handgreiflichkeiten, bei denen vor allem der “Esel” oft einen Tritt oder einen Schlag auf den Buckel abbekommt. Erschwert wird es manchmal dadurch, dass ein Spieler vor dem Absprung die Bedingung stellt, dass die nach ihm springenden Spieler auf einem Bein hüpfen müssen oder eines der Kinder “Halt” ruft, woraufhin alle Spieler regungslos verharren müssen.

Mit einem neuen “Esel” beginnt das Spiel dann wieder von vorn.

Orig. auf den Seiten des Kulturministeriums, modifiziert von T. Öztürk