Cömlekcilik
Die Städte Mersin, Catalhöyük, Hacilar, Kültepe
und Bogazköy sind durch ihre Keramik und der Töpferei berühmt
geworden. Die ältesten Töpfe wurden in Catalhöyük
gefunden. Sie wurden auf die Zeit vor 9000 Jahren datiert. Im 12. Jahrhundert
begannen die Meister im Mittelosten mit verschiedenen Mischungen Porzellan
herzustellen.
Esanscilik
Ist ein Beruf, in dem man Essenz (Parfum) verkauft. Die Duftwässerchen
befinden sich in einem kleinen, viereckigen, gläsernen Kasten. Die
Esans (Essenz) Verkäufer waren meist in den Dörfern und Städten
zu finden, wo sich große Menschen-Mengen in den Märkten und
Bazaaren aufhielten. Für eine bestimmte Geldsumme sprühten sie
die gewünschte Essenz auf den Kunden. Nachdem sich die Parfum-Industrie
heute sehr vergrößert hat, sehen wir die Essenz-Verkäufer
im Alltag nur sehr, sehr selten.
Hasir
Strohmatte ist eine Decke, die man aus Pflanzen-Stielen und
Stroh oder Schilfrohr webt. Sie wird als Wandbehang oder als Deckenbezug
benutzt. Die Hasirs werden je nach Sorte der benutzten Pflanzen Trablus,
Misir oder Kaba genannt. In der Osmanischen Zeit, ab dem 17.Jh, erlebte
dieser Beruf seine Blütezeit. Es gab in Istanbul sogar einen Bazaar
mit dem Namen Hasircilar Carsisi. (Straße der Deckenweber)
Heute wird Hasir nur in kleinen Stückzahlen
in den ländlichen Orten hergestellt.
Kasikcilik
Löffelmacherei. In Anatolien wurden die ersten Löffel
in Catalhöyük aus der Zeit 7-6000 vor Chr. gefunden. Die Löffel,
die früher aus Ton, später aus Holz und Metall hergestellt wurden,
benannte man je nach ihrem Ausgangs-Material. In Anatolien wurden folgende
Zentren durch ihre Löffel berühmt: Konya, Akseki, Kas, Gedi,
Geyve, Tarakli, Bolu, Kastamonu, Bergama, Eskisehir, Anamur und Silifke.
Auch in den Folklore Tänzen mancher dieser aufgezählten Städte,
wie z.B. Konya und Silifke, wurden Löffel benutzt.
Kececilik
Kece , ein für Decken, Kleidung und Zelte verwendeter
dicker Stoff. Er wird aus Wolle,Haar,Borste oder Baumwolle hergestellt,
den man nass gut treten muß, damit sich die Fasern splitten und
sich gut miteinander verbinden. Kece haben die Türken aus Mittel-
Asien mitgebracht. In der Osmanischen Zeit waren Konya, Diyarbakir, Afyon,
Isparta, Usak und Bursa als Kece-Herstellungszentren bekannt. Die Meister
lernten und übten in einer 6 - 7 jährigen Lehrzeit das Umgehen
mit der Wolle, sie brauchten große Körperkraft, um die Woll-Fasern
zu bearbeiten, die Wolle in Formen zu pressen und im Hamam (Dampf!) den
Kece fertig zu machen.
Kosumculuk
Kosum ist das lederne Pferde-Geschirr, mit dem man die Pferde
vor die Kutsche spannt. Die allerersten finden wir schon ab dem 4. Jh.
v. Chr. in Mesopotamien. Die Türken brachten das Kosum schon aus
Mittel-Asien mit. In ihrer ganzen Zivilisationsgeschichte hatten die Pferde
immer schon eine große Bedeutung.Heute ist der Kosumculuk in Vergessenheit
geraten, da die Tiere außer in der Landwirtschaft nicht mehr eingesetzt
werden.
Nalbantcilik
Nalbantlik, der Hufschmied konnte seine Stellung bis zum Anfang
des 20. Jahrhunderts behaupten, weil bis dahin sehr viele Pferde für
den Verkehr benutzt wurden. Da in der Osmanischen Zeit eine Militär-Schule
namens ''Askeri Baytar Mektebi'' gegründet wurde, gab es für
die Hufschmiede jede Menge Arbeit.
Sedefkarlik
Sedefkarlik ist ein Beruf, in dem man mit Perlmutt arbeitet.
Die Meister, die diese Arbeit machten, wurden als Sedefkar bezeichnet.
Im Osmanischen Reich war dieser Beruf sehr, sehr wichtig. Besonders im
16. Jahrhundert wurde ein ganz eigener Stil entwickelt. Im Osmanischen
Serail gab es besondere Werkstätten. Die Meister hatten vielfältige
Gelegenheiten, ihre Kunst vor allem bei Möbeln und alltäglichen
Gegenständen, aber auch bei Schiffen zur Schau zur stellen. Heute,
wo dieser Beruf seinen Wert verloren hat, gibt es im Topkapi Museum eine
Abteilung, die für die Renovierung der Perlmutt-Einlegearbeiten zuständig
ist.
Semercilik
Semer, der Lasten-Sattel ist ein aus Holz gebautes mit Rohr
gefülltes Gestell, das den Pferden oder Eseln aufgeschnallt wurde,
um Gepäck leichter zu befördern. Semer wurde meist aus Holz,
Sack und Rohr erstellt. Es wurde erstmals in Abarten und Persien gebraucht
und von dort übernommen
Tas isciligi
Tas isciligi =Die Bildhauerei hatte einen wichtigen Platz in
der Geschichte der Türken Die künstlerischen Anfänge gehen
auf die Seldschukische Zeit zurück. Noch heute sehen wir sehr bewundernswerte
Meisterwerke in Kervanserails, Hamams und in anderen alten Bauwerken.
Heute wird der Bildhauerei nicht mehr soviel Wert beigemessen, daher gibt
es nur noch sehr wenige Bildhauer.
Urgancilik
Es ist ein Beruf, in dem man Urgan = dickes Garn aus Natur-Leinen,
Hanf oder Baumwolle oder aus Polyester und Poliamid oder Synthetik Fasern
herstellt. Dieser Beruf spielte in der Geschichte immer eine große
Rolle und seine Vergangenheit reicht bis in die Antike. Mit dem Aufkommen
der mechanischen Spinnereien wurde das Garn schneller und leichter erstellt
und ließ diesen Beruf aussterben.
Zembilcilik
Ein Korb mit Griff, aus Stroh oder Rohr geflochten, wird Zembil
genannt. In der Seldschukischen und Osmanischen Zeit hatte der Zembil
einen wichtigen Platz im Alltag. Mit der Industriealisierung hat der Zembil
heute seine Bedeutung verloren. Er wird aber immer noch auf dem Land hergestellt
und gebraucht.