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ZIYA PASA (1825-1880)

Osmanischer Dichter und Schriftsteller. Er ist einer der Vorreiter der türkischen Literatur auf dem Wege der Verwestlichung.

Geboren in Istanbul, gestorben am 17. Mai. 1880 in Adana. Sein eigentlicher Name lautet Abdülhamid Ziyaeddin. Besuchte die osmanische höhere Lehranstalt in Beyazıt. Er lernte von Privatlehrern arabisch und persisch. Er war weiterhin im Dienste des Großwesirs als Sekretär für die Briefe zuständig. 1855 wurde er mit Hilfe von Mustafa Reşid Paşa zum Zwischensekretär im Palast. Indem Âli Paşa zum Großwesir ernannt wurde, wurde er vom Palast entfernt. 1861 war er als Staatssekretär der Offiziersüberwachung, in Zypern, 1863 als Gouverneur in Amasya tätig. Später wurde er dann zum Inspektor der Parlamentsmitglieder im Gebiet Bosnien ernannt. 1865 wurde er Mitglied der Neuen osmanischer Gesellschaft, der sich auf der Seite den Konstitutionalismus befand. Als er zum zweitenmal zum Gouverneur von Zypern ernannt wurde, ist er 1867 auf den Aufruf von Mustafa Fâzıl Paşa hin mit Namık Kemal nach Paris gegangen. Später ging er nach London über. Mit der finanziellen Unterstützung von Mustafa Fâzıl Paşa hat er 1868 Namık Kemal gemeinsam die Hürriyet Zeitung gegründet. Als sich M. Fâzıl Paşa später mit der Regierung einingte nd seine Unterstützung zurückzog, kehrte er 1870 nach Genf zurück. Danach beteiligte er sich mit Namık Kemal, Agâh Efendi, Ali Suavi und mit anderen Freunden an der Leitung der Neuen osmanischer Gesellschaft. Nach dem Tod von Âli Paşa kehrte er 1871 nach Istanbul zurück. Bis er 1876 zum Inspektor des Kultusministerum ernannt wurd, hat er verschiedene Dienste gelistet. Mit Namık Kemal gemeinsam haben sie beim Außschuß fürs Verfassungsgetzes (Kanun-î esası Encümen) gearbeitet. Da sein Aufenthalt in Istanbul vom II. Abdülhamid für riskant empfunden wurde, wurde er 1877 als Wesir zum Gouverneur von Syrien geschickt. Später zum Gouverneur von Adana. Hier starb er dann während seinem Dienst.

Mit Ziya Paşa, Namık Kemal und şinasi zusammen waren sie einer der drei Schriftsteller, die mit dem Beginn der Tanzimat-Phase unter dem Einfluß der Verwestlichungsbewegung sich entwickelten. Gleichzeitig sind sie auch einer der Gründer der modernen türkischen Literatur. Während der Dienstzeit im Palast im Jahre 1855 hat er französisch gelernt, dieses ermöglichte ihm die französische Literatur kennenzulernen. Nebenbei hat er auch Gedicht, Lobpreisungen für den Sultan und Reşit Paşa geschrieben. Mit dem Gedicht “Tercî-i Bend” den er 1859 dichtete wurde sein Name berühmt. Während den Parisaufenthalten hat er auch französisch Übersetzungen gemacht.

Außer ein paar Liedern, die in Versen gefaßt sind, hielt er sich an die Gedichttradition des Diwans. Aus seinem Inhalt her sieht man, das er intensive von der emotionalen und gedanklichen Besonderheit dieser Lyrikauffassung gebraucht gemacht hat.

Seine Gedanken über die Hinwendung zum Westen, seine politischen Vorstellung, seine Ansichten über die Sprache und Literatur hat er in epischen Formen wiedergegeben. In seinem Zeitungsartikel “^Gedicht und Bau” schrieb er der Weg zur modernen türkischen Literatur sei dadurch möglich wenn bei dieser Erneuerung die Volkliteratur, die die wirkliche Literatur der Türken sei als Basis genommen wird. Dach in dem Vorwort der Anthologie “Harâbet” den er 1874 veröffentlichte verachtet er die Volksliteratur und lobte die Literatur des Diwans. Dieser Wiederspruch neben seinen Gedanken wird als eine “aus Gewohnheit und Gefühl entstandener Konservatismus” von ihm bezeichnet.

In seinen Gedichten verteidigte er Begriffe wie Volk, Gerechtigkeit, Freiheit u. Zivilisation die mit der Tanzimat- Phase zusammen entstanden. Indem er die Aufmerksamkeit auf die Dekadenzen in der Gesellschaft lenkte, versuchte er zu zeigen, wie eine Neune und Intakte Gesellschaft für das Bestehen eines “Neuen Menschen” aussehen sollte. In den Gedichten wo er seine Gefühle und Gedanken zum Ausdruck brachte war seine philosophische Seite ausschlaggebend. In “Tercî-i Bend” stellt er die nichtübereinstimmende Situation des Menschen gegenüber der Lebensrealität da. Und in “Terkib-i Bend” wird wieder “die Unwichtigkeit den Menschen, die Ablehnung des menschlichen Selbstbewußtseins und seiner Macht” thematisiert. Er kritisierte die derzeitigen gesellschaftlichen Mißstände wie Unterdrückung und Ungerechtigkeit.

Werke (die wichtigsten): Werke die zu Verherrlichung eines Sieges verfaßt wurden; Harâbat, 3 Bände; Tercî-i Bend und Terkib-i Bend, ty; Eş’âr-ı Ziya, (ö.s.), 1881, Külliyat-ı Ziya Paşa, (ö.s.) S. Nazif (der.) 1924-1925; Rüya (Traum), (ö.s.) 1910; Erbschaft Briefe (ö.s.), 1910; Gedichte von Ziya Paşa, (ö.s.) 1960.