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IBNI SINA (980-1037)

Islam-Philosoph. Er interpretierte die aristotelische Philosophie aus der Sicht des islamischen Gedanken und versuchte diese zu verbreiten. Er trug zur Entwicklung der empiristisch-rationalistischen Methode bei.

Er wurde in Hormisen, in der Nähe von Buhara geboren und starb am 21. Juni 1037 in Hemedan. Seiner eigentlichen Namen war Ebu‘l-Ali el-Hüseyin b. Abdullah Sina. Sein Vater war ein Mitglied der von Belh nach Buhara eingesiedelten Samanoğulları-Herrscher namens Abdullah, der in der Ära des Nuh II. gute Beziehungen zum Palast pflegte und hohe Posten bekleideten. Ibn-i Sina wurde anfänglich von seinem Vater und anschließend von Natili und Ismail Zahid,eınen der bedeutendsten Wissenschaftlern dieser Zeit, in Logik, Mathematik und Astrologie unterrichtet. Eine Zeit lang interessierte er sich für Medizin, insbesonders untersuchte er die Gründe für Ausbruch und die Verbreitung von Krankheiten sowie dessen Therapiemöglichkeiten. Aufgrund seiner besonderen Leistungen in diesem Gebiet wurde er als persönlicher Arzt des Nuh II. beauftragt und gewann innerhalb der Mediziner seiner Zeit eın hohes Ansehen.

Das Interrese für Philosophie begann bei Ibn-i Sina mit der experimentellen Wissenschaft und setzte sich mit der Analyse der aristotelischen und neo-platonischen Ansichten fort.Die behandelten Themen beı Ibn-i Sina, der die Ansıchten der islamischen und griechischen Philosophen interpretierte und kritisierte stehen unter die starken Einfluß die Gedanken von Aristoteles und Farabi. Diese sah in erster Linie eine Kategorisierung von Wissen, Logik, Universum (Physik), Geisteswissenschaft, Metaphysik, Ethik, Theologie und Wissenschaft vor. In dieser nach einer speziellen Gedankenstruktur aufgebauten Kategorisierung wurde versucht jedes Problem eigenständig zur Hand zu nehmen und zu lösen. Wissen wird aufgrund der durch Intuitionen gewonnenen und nach festen Richtlinien orientierten Schussfolgerungen gewonnen. Deshalb stellt die Intuition die eigentliche Quelle von Wissen dar. Auch das Empire spielt zwar einen Faktor für die Ausbildung von Wissen, doch ist diese Wirkung der an die allgemeine Gültigkeit des Verstandes gebundenen Regeln unterworfen, nach denen „alles Wissen sich den Normen des Verstandes entsprechend ausbildet.“ Demnach richtet sıch die Endgültigkeit und Richtigkeit von Wissen nach den generellen Regeln des Verstandes selbst. Diese Regeln sind dem Menschen angeborene, unveränderliche und universale Gültigkeit aufweisende Grundsätze. Das im Anschluß daran mit der Sinnesempfindung gewonnenes Wissen unterliegt  denselben Maßstäben. Die empirischen Werte werden nach den Grundsätzen der Verstandesregeln aufgrund einer erneuten Prozedur neu geformt und tragen somit keinen weiteren Sinn. Kontradiktion Identität und andere Seinsprinzipien sind Bestandteile des Verstandes und nicht des Empire.

Nach Ibn-i Sina hängt das Sein mit der Projektion zusammen. Alles gedachte existiert und alles existierende stellt somit die Form projezierbarer Gedanken dar. Deshalb sind Sein und Denken identisch. Es gibt also keine Leere wie sie die atomistische Anschauung vorsieht. Der Weltraum besteht aus der Innenfläche, die ein Objekt bedeckt. So weisen alle Objekte, die unter den Seinsbegriff einzuordnen sind, unveränderliche und ihre Grenzen und Eigenschaften stets beibehaltende Charakteristiken auf.

Die Logik, führt den Menschen nicht zur Wirklichkeit, sondern verhindert nur, daß er Irrtümern verfällt. Die Logik dient ausschließlich als ein Mittel, damit die Denkfähigkeit die Wirklichkeit ungehinderter erfassen kann. Damit eine angebrachtere Denkprozedur erfolgen kann, ist die Logik in der Lage, bestimmte Grundsätze und Regeln zu geben und ausgehend von dem Wissen, der im Intellekt des Menschen vorhanden ist, auf fehlendes Wissen zu stoßen. Aufgrund dieser Eigenschaft bildet die Logik jenes Wissen, welches die allgemeinen Regeln des Denkprozesses findet, organisiert, zwischen ihnen Verknüpfungen aufbaut und eine Einheit bildet. Die Regelen der Logik stellen somit universelle und unveränderliche Grundsätze dar. Die Logik setzt sich aus den zwei Komponenten Begriff und Urteil zusammen. Jedes wissenschaftliches Wissen geht entweder auf Begriffe oder Urteile zurück.

Der Begriff ist die erste Wissenseinheit und geht auf die Definition oder einen an ihre Stelle setzbares Objekt zurück. Das Urteil dagegen wird aus der Vergleichbarkeit gewonnen. Die Untersuchung der Logik-Thematik stützt sich auf die Definition. Erst wenn die Definitonen verknüpft werden, können Beweise und Resultate erschlossen werden. Der Begriff ist in erster Linie eine individuelle Intuition. Das Urteil dagegen wird aus dem  Verhältnis zwischen zwei individuellen Definitionen erschlossen. Begriffe werden in offene und geschlossene Bestimmungen unterteilt. Das Sein setzt sich aus den zehn Kategorien wie Subtanz, Qualität, Quantität, Verhältnis, Ort, Zeit, Zustand, Reaktion, Aktion zusammen. Die wichtigste Komponente in der Logik von Ibn-i Sina stellt die Definition dar. Um einen Begriff zu definieren, muß vorerst ein einzelner Bestandteil dieses Begriffs berücksichtigt werden. Die Bestimmung des Einzelnen ist leichter als die des Allgemeineren. Eine vollständige Definition sollte mit einer nahegelegenen Gattung unternommen werden. Die richtigste Definition ergibt sich aus der Differenz zwischen dem eıgentlichen  Begriff und ihrem nahegelegensten spezifischen Unterschied. Die Wahrheit dagegen wird in Definitions- und Wortbestimmung unterteilt. Behauptungen können an Transferierungen und Bedingungen gebunden sein. Bei transferierten Behauptungen, können die Gedanken, die transferiert werden entweder akzeptiert oder abgelehnt werden. Bedingte Behauptungen treten bei Begriffen auf, die entweder die Bedingung oder das Ergebnis bestimmen. Behauptungen stellen einerseits Hypothesen auf und können andererseits aus quantitativer oder qualitativer Hinsicht individuell, bestimmt oder unbestimmt sein.Die Vergleiche lassen sich in zusammengesetzte oder getrennte Vergleiche unterteilen. Zusammengesetzte Vergeleiche beinhalten sinngemäss bestimmte Ergebnisvorschläge. Bei getrennten Verglichen dagegen lassen sich Ergebnisvorschläge in ihren Prämissen finden. Induktionen existieren noch vor der Konstituierung aller Seinsgattungen im Gottesgedanken, bzw. Als Gottesbegriff selbst. Die Induktionen stellen Seinsgrund und die Formgebung aller Seienden dar. Induktionen lasen sich in eine Verstandesmässige Form, wie sie bei Gott vorliegt, in einer immanenten Form, wie sie bei Objekten und Individuen vorliegen und in eine logische Form, wie sıe bei den anderen Objekten und Intellektes zusammen vorliegen, in drei Gattungen unterteilen. Die erste Form der Induktion gehört in die Ebene der Metaphysik und Ibn-i Sina sah die Physik als die Einführung in die Metaphysik. Das Thema der Physik stellen die materie und formgebundene Objekte dar. Die Form entstand vor der Materie. Die Form verleiht der Materie ihre Substanzgestalt. Nach der Materie kommt das Akzidens. Formen gehen mit der Materie und Akzidensen mit der Substanz zusammen. Natürliche Objekte werden aufgrund ihrer Substanz und ihren Eigenschaften bestimmt.  Alle Eigenschaften werden in eine erste und eine zweite Eigenschaftsgruppe unterteilt. Die erste Eigenschaftsgruppe hängt von Objekten ab, die zweite dagegen ist von den Objekten unabhängig. Nach Ibni-Sina ist die zweite Eigenschaftsgruppe die Grundlage für alle Kraft und Bewegung, die in dem objektiven Universum existent ist. Die Objekte werden erst durch das in ihnen vorhandene geheime  Kraftpotential in Bewegung gesetzt. Diese Kraft wird in die drei Gruppen wie natürliche, individuelle und spirituelle Kraft unterteilt. Die natürliche Kraft weisst die Eigenschaften auf, die die Objekte in ihrer natürlichen Form aufweisen. Die Erdanziehungskraft und das Gewicht gehören in diese Gruppe. Die individuelle Kraft kann das Objekt in Bewegung setzen oder zum Stillstand bringen. Zudem kann sie bewußt oder unbewußt sein. Die spirituelle Kraft dagegen bewegt sich ohne jedes Hilfsmittel in einer direkten Form und Eigendynamik. Diese wird auch als die Substanz der Himmelsebene bezeichnet. Der Ursprung dieser von Ibn-i-Sina aufgestellter Gottesauffassung liegt in der aristotelischen und neo-platonischen Ideologie, jedoch glaubte er nicht an die Unbegrenztheit dieser Kräfte. Zudem sah er auch eine enge Verbindung zwischen den Komponenten Zeit und Bewegung, da es nach ihm nur dann eine Zeit geben kann, wo eine Bewegung wahrgenommen und vorgefunden werden kann.

Es kann festgestellt werden, daß der von Aristoteles entwickelte Seele-Begriff für Ibn-i Sina eine bedeutende Rolle spielt. Dieser wird nach ihm in eine pflanzliche und eine menschliche Komponente unterteilt. Die menschliche Seele kann unabhängig von der Existenz eines Rumpfes sich selbst wahrnehmen, die seine spirituelle Substanz ausmacht. Eine andere Eigenart dieser Substanz, der den Rumpf in Bewegung setzt und Kraft verleiht liegt in der Aufweisung einer Denkfähigkeit. Der Denkprozeß geht von der Seele aus und bedingt keinen Rumpf, damit jedoch ein Rumpf existent wird, erfordert es an Spiritualität. Die menschliche Seele hat keine Rumpf-Form und da ihre Substanz, eine den Anforderungen des Verstandes entsprechende Form aufweist, erübrigt sich die Bedingung einer Rumpf-Form. Der Rumpf setzt sich aus zerrteilbaren Elementen zusammen, wohingegen die Seele eine unteilbare Ganzheit und Einheit bildet, die sie unentwegt in ihrer Substanz aufrechterhält. Die Seele nimmt zwar alle Eindrücke Mithilfe des Rumpfes, und die Begriffe Mithilfe des Intellekts, die dann ihre verstandesmässige Einordnung findet und weist somit ein bestimmtes Beziehungsgeflecht mit dem Rumpf auf, aber diese Beziehung bildet keineswegs den Daseinsgrund der Seele.

Für Ibn-i Sina, der hinsichtlich der Lebewesen einen auf Beobachtung begründenden geisteswissenschaftlichen Standpunkt vertritt, ist die Vitalität, eine Zusammensetzung verschiedener Faktoren. Lebewesen entstehen durch die Verbindung natürlicher Organismen mit himmlischen Kräften. Diese Prozedur erfolgt in mehreren Etappen. Als erstes entstehen lebendige Pflanzen. Die Pflanze weist samengebundene Fortpflanzungsfähigkeiten, Nahrungs und Wachstumsfähigkeiten auf. Die Tiere, welche in der zweiten Phase entstehen besitzen Bewegungs und Wahrnehmungsfähigkeiten. Die Bewegungsfähigkeit erzeugt wiederum einerseits einen Willen, sowie andererseits auch Wut. Die Wahrnehmungsfähigkeit kann in eine innere und eine äussere Wahrnehmung unterteilt werden. Die menschliche Substanz dagegen unterliegt einer natürlichen Evolution und wird auf einer höchsten Stufe realisiert und unterscheidet sich deswegen somit von anderen Lebewesen. Die äussere und innere Sinneswahrnehmung beim Menschen wird anhand den sich in den vorderen Hirnlücken befindenden gemeinsamen Sinnen gesteuert. Die Eindrücke, die aufgrund dieser Wahrnehmungen entstehen, werden mittels diesem gemeinsamen Sinnesorgan an das Gehirn weitergeleitet. Zum anderen befindet sich in der vorderen Hirnlücke auch die sog. Projektionsfähigkeit. Diese Fähigkeit sichert die Eindrücke der Sinnesempfindungen. Die für den Menschen entscheidende Substanz des Denkens ergibt sich aus einer konstruktiven und einer informativen Kraft. Die konstruktive Kraft alarmiert den Körper für notwendige und besondere Tätigkeiten. Die informative Kraft dagegen steuert die konstruktive Kraft und registriert die allgemeinen Eindrucksformen  die außerhalb des Körperlichen liegen. Diese werden von ihm aufgenommen, sofern sie abstrakte Werte beinhalten oder abstrahieren diese, um sie anschließend zu bestimmen. Die konstruktive Kraft ist dafür verantwortlich, das Gute vom Schlechten zu trennen und besitzt somit einen Willenscharakter.

Hinsichtlich des Verstandes entwickelte Ibn-i Sina einen eigenen Grundsatz. Nach ihm kann der Verstand in fünf Kategorien unterteilt werden. Einen physischen Verstand, der bei allen Menschen in Gleicherweise vorhanden ist und die Begreifs- und Wissensfähigkeit darstellt. Einen produktiven Verstand, der das schlichte, einfache und offene Wissen abdeckt und keinen statischen, sondern einen dynamischen Charakter aufweist. Einen praktischen Verstand, der die erworbenen Größen begreift und einen grösseren Stellenwert als die zweite Komponente hat. Einen erworbenen Verstand, der die ihm gegebenen und gedachten Objekte erkennt. Diese Ebene weist auf den Reifheitsgrad hin und beinhaltet bereits substantiell die zu begreifende Größe. Einen heiligen Verstand, der die höchste Stufe darstellt. Diese Stufe besitzt ohne andere jede Hilfe in einer Ganzheit zu begreifen.

Der Mensch nimmt die Detaills mit seinen Sinnen wahr und begreift die Ganzheit anhand seines Verstandes. Der kompetente Verstand, der die Ganzheiten begreift, sichert dem aktiven Verstand, der die Objekte zu begreifen fähig ist, bestimmte Möglichkeiten. Die vom menschlichen Verstand wahrgenommenen Detailles, resultieren nicht aufgrund ihrer Ursachen. Der Verstand verwendet hierfür die Sinnesdaten um diese Objekte zu begreifen und zu erwerben. Anschließend werden die Sinnesdaten nach den Grundsätzen des Verstandes bearbeitet und in der folgenden Beurteilung verarbeitet.

Hinsichtlich der Senilproblematik vertritt Ibn-i Sina den Grundsatz „Subtrahiere eins von eins“. Die erste eins bezeichnet den zwangsläufig Seienden Gott,dessen Sein nur sich selbst bedient. Die Existenzvoraussetzung Gottes ist substantiell. Der erste Grund ist die erste Wirklichkeit. Von Gott geht der erste Verstand aus. Die Pluralität fängt mit diesem Verstand an. Daraus resultiert anschliessend der Verstand von Schicksal und Selbstbestimmung. Aus jeder Verstandesebene entwickeln sich de Grundzüge und Formen dieser Verstandesart. Da der Verstand die Formen nicht eigenständig in Bewegung setzen kann setzt im weiteren der aktive Verstand, die Vernunft ein. Daraus resultiert dann die Materie der weltlichen Objekte, die Linien der Formen und die Substanz des Menschen. Der aktive Verstand ist der Steuerpunkt für dieses Ganze. Die Schöpfung ist bedingungslos und hat materiellen Ursprung. Die Materie ist die Quelle alles abstrakten und bedingungslosen Seins und des Aktionsraums der Selbstbestimmung und aller Komponenten. Der primäre Verstand erkennt sich und seines unweigerlichen Seins. Hieraus resultiert ein Dualismus. Der primäre Verstand ist für sich selbst eine Möglichkeit und für das erste Dasein hingegen zwingend. Für jedes partikuläre Schicksal existiert ein erster Anstoß, der erst anhand eines spirituellen Daseins in Gang gesetzt wird. Jedes Schicksal ist mit einer produktiv aus gerichteten Selbstbestimmung ausgestattet. Die Aktion dieser Selbstbestimmung ist auf den aktiven Vorstand ausgerichtet. Die Existenz des Universums bedingt zwangsläufig einen Gott, da die Unbegrenztheit des Universums nur mit einer von allen anderen Lebewesen unabhängig existierenden Größe erklärbar ist. Jede Entwicklung geht auf die geheime Kraft in den Objekten zurück. Jedes Objekt besitzt subtantiell diese ihn bewegende Kraft, die nicht unmittelbar auf ihn selbst zurück geht, sondern durch diese Kraft bestimmt wird, der ihn formt.

Die Metaphysik Ibn-i-Sinas ist eine Synthese der aristotelischen, neo-platonischen und islamischen Metaphysik. Ihre Thematik befasst sich mit der ursprünglichsten Kraft aller Kräfte und die Quelle aller Seinseinheiten, nämlich mit Gott. Gott tritt hier aufgrund seiner Ganzheit und Größe hinsichtlich aller Objekte, Ereignisse und Aktionen in den Vordergrund. Das Seiende ist existent und kann nicht abgestritten werden.

Das Sein wird in drei Bereiche unterteilt:

  1. Mögliches Sein; Sie bezeichnet das Sein, welches bei Veränderung, Entwicklung und Zerstörung der Objekte relevant wird. Alles in dieser Seinsatmosphäre vorhandene besitzt einen Anfangs und Endpunkt.
  2. Aus Sich Selbst Schöpfende Mögliches Sein; Trotz ihres Möglichkeitscharakters gewinnt sie aufgrund ihrer Verknüpfungen eine Zwangsläufigkeit. Sie bezeichnet das Universum, in der Ganzheiten und Regeln existieren.
  3. Aus -Sich Selbst Zwangsläufige Sein; Sie bezeichnet den ursprünglichsten Daseinsgrund oder auch Gott. Sie ist unveränderlich und statisch. Sie verinnerlicht bereits alle Vielfältigkeiten in sich selbst. Dieser göttliche Zwangsläufigkeits- Grundsatz ist die Grundlage alles Existierenden.

Diese von Ibn-i Sina verteidigte Gotteswissenschaft beinhaltet vier Grundthemen; Universum, Jenseits, Prophetentum und Gott. Das Universum wurde geschaffen. Der Schöpfer und Schaffer ist Gott. Sein Daseinsgrund ist nicht alternativ, sondern zwingend. Er ist der Daseingrund an sich das keinen Anfang und kein Ende hat. Die Schöpfung des Universums bedingt die vorzeitigere Existenz Gottes. Die Himmelsstufen, die in der Ganzheit des Universums vorhanden sind, sind die Schöpfungen Gottes, deren Substanz die Existenz der Engel darstellt. Die materielle Welt schließt Aufbau und Zerstörung ein. Sie besitzt keine göttlichen Eigenschaften und eine derartige Daseinserklärung ist ein Irrturm.

Der Tod ist die Trennung von Geist und Körper. Die Quelle der Sammlung der von ihrem Körper getrennten Seelen in einer anderen Atmosphäre bildet den Jenseitsbegriff beim Menschen. Die Seele ist eine spirituelle Substanz und ist unsterblich und dem Körper überlegen. Bevor die Seele in den Körper trat war es bereits mit einem aktiven Verstand ausgerüstet, welches dem Menschen seine Individualität verleiht. Der Tod des Körpers ist für das Dasein der Seele irrelevant. Die Auferstehung ist hingegen spirituell.

Gott, der den Menschen schuf, gab ihn mit seiner Fähigkeit zur Willenskraft, die Möglichkeit zwischen Gut und Böse  unterscheiden. Die Willensfreiheit entsteht aus dem Aufeinandertreffen zwischen Verstand und Sinn und dem Sieg des ersten über den folgenden. Alle individuellen Handlungen des Menschen sind auf die göttliche Güte zurückzuführen. Diese Willensfreiheit ist allen Menschen gegeben. So sind auch die Propheten in dieser Hinsicht zu betrachten, doch besitzen sie Intuitionen, die in dieser Form nur Menschen des höchsten Ranges überhaupt, nämlich den Wissenschaftlern, zuteil werden. Dieser höhere Intuitionsgrad und Wahrnehmungsfähigkeiten der Propheten bildet im Zusammentreffen mit ihrem Verstand, die einmalige Basis, die Wirklichkeit begreifen zu können.  Dieser höhere Intuitionsgrad und Wahrnehmungsfähigkeit wird auch als Eingebung bezeichnet. Die Engel, die mit diesen Fähigkeiten ausgestaltet sind, überbringen diese Eingebungen den Propheten. Gott ist wesensmäßig der Allwissende, welches wiederum die Vorraussetzung für seinen Schöpfertum darstellt. Ibn-i Sina setzt somit in Anlehnung an den Islam und den Koran Wissen mit Schöpfertum gleich. Den Schöpfertum Gottes führt er auf die Liebe zu seinem eigenen Wesen zurück. Gott kennt alle Ganzheiten. Sein Wissen über alles Individuelle und den Einzelheiten rührt von seinem Wissen über die Kausalität der Ganzheiten.

Die Wissenschaftsbereiche, die sich über die Beziehung zwischen der Materie und ihrer Form auseinandersetzen, werden in drei Bereiche unterteilt.

  1. Wissenschaften der materiealbhängigen Formen: Naturwissenschaften und niedere Wissenschaften.
  2. Wissenschaften der völlig Materiel unabhängigen Formen: Metaphysik, Logik und höhere Wissenschaften.
  3. Wissenschaften der theoretisch Materiel unabhängigen Formen: Mathematik, Geometrie, mittlere Wissenschaften. Der Verstand trennt diese Formen situationsbezogen von der Materie.

Die Philosophie wird dagegen in einen theoretische und praktische Ebene unterteilt. Die theoretische Ebene bezieht sich auf das auf die Wissensfähigkeit begründende Wissen. Die Naturphilosophie, Mathematikphilosophie sowie die auf praktische Philosophie gründende Metaphysik umfassen die durch Wissen und Empire erworbenes Wissen. Ibn-i Sina hat sowohl östliche, als auch westliche Philosophen beeinflusst. Gazali wurde vor allem in seiner Seelenauffassung von ihm beeinflusst. Die empirisch gerichtete Tendenz Ibn-i Sinas führte bei Gazali zur Ausbildung des kritischen Standpunktes. Seine Werke wurden im 12. Jh. ins lateinische überset-zt und sein Ruhm verbreitete sich. Der gotteswissenschaftlich ausgerichtete Philosoph Albert Magnus stand in den Punkten wie Seele und Verstand unter dem starken Einfluss von Ibn-i Sina.

Werke: el-Kanun fi‘t-Tıb, (postum), 1593, („Ärzte-Gesetz“); Kitabü‘l-Necat, (postum), 1593, („Befreiungs-Buch“); Risale fi-Ilmü‘l-Ahlak, (postum), 1880, („Abhandlungsbuch über Ethik“); Işarat ve‘l-Tembihat, (postum), 1892, (Symptome und Warnungen“); Kitabü‘ş-şifa, (postum), 1927, („Gesundheitsbuch“)