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Bedri Rahmi Eyüboglu (1913 - 1975)

Türkischer Maler und Dichter. Er hat die traditionelle Ornamentik und ausgesuchten Motiven der Volkshandkunst in seinen Werken erfolgreich in Synthesen ausgeübt.

Er kam in Görele zur Welt und starb am 21. September 1975 in Istanbul. Er ist der zweitälteste Kind einer Familie mit fünf Kinder. Als er das Gymnasium Trabzon besuchte hat er den Kunstlehrer Zeki Kocamemi, der neu zum Lehrer ernannt wurde, kennengelernt und seinen Unterrichten besucht. Nach der Wirkung der Kunstunterrichten dieses Kunstlehrers und der Neigung des Schuldirektors hat er sich an der Akademie der Bildenden Künste (Jetzt Universität Mimar Sinan) immatrikuliert. In dieser Akademie hat er die Vorlesungen der Lehrmitglieder Nazmi Ziya und Ibrahim Çallı besucht. Im Jahre 1930 reiste er zu seinem Bruder Sabahattin Eyüpoglu nach Paris bevor er sein Studium abschloss. Dort hat er bei André Lhote Malen gearbeitet. Hier hat er seine künftige Ehefrau, die aus Rumänien abstammt, Eren Eyüpoglu kennengelernt.

Nachdem er zurück ins Heimatland einreiste hat er sich an der vierten Ausstellung der Gruppe D mit dreißig Gemälden beteiligt. Er hat seine erste private Ausstellung im selben Jahr in Bukarest veranstaltet. Im Jahre 1934 hat er sich an den Wettbewerb zum Abschluß der Akademie beteiligt und hat den vierten Platz erworben. Da er nicht mit diesem Rang die Akademie abschliessen wollte, hat er sich einerseits zum Wettbewerb des Abschlußes der Akademie vorbereitet anderseits hat er sich bei der Eisenbahnbau in Çerkeş als Ãœbersetzer beschäftigt. Fener beschäftigte er sich beim Generaldirektorat Tekel (Monopol). Er hat sich erneut an den Wettbewerb zum Abschluß der Akademie beteiligt und erwarb den ersten Platz mit seinem Werk „Hamam“ (türkisches Bad). Im selben Jahr beteiligte er sich an die Ausstellung Zeitgenössische Türkische Kunst. Im Jahre 1937 wurde er zusammen mit Cemal Tollu die helfenden Lehrkörper von Léopold Lévy, der Leiter der Abteilung Malen, an der Akademie. Bedri Rahmi hat im Rahmen der Kulturprogramme die CHP (Republikanische Volkspartei) zum Malen nach Edirne, im Jahre 1937, und nach Çorum, im Jahre 1941, gereist, an der zahlreichen Künstler sich beteiligt haben. Während dieser Periode hat er diverse Ansichten aus dem Lande (Dorf), Dorfcafes, Strassen mit Kutschen, Bräute verzinkt mit Ölweide gemalt. Nebst diese hat er auch während dieser Zeit Originaleansichten Anatoliens mit seinem Pinsel zum Ausdruck gebracht.

Infolge des Jahres 1940 richtete er sich viel mehr nach den Wandgemälden. Sein erstes Wandgemälde hat er im Jahre 1943 in Istanbul gefertigt. Dieses befindet sich in Ortaköy für die Schwimmbecken Lido. Im Jahre 1947 hat er ein privates Atelier und Galerie in Betrieb gesetzt. Im Jahre 1950 wurde in Ankara eine Ausstellung veranstaltet, in der alle seine bisherige Werke ausgestellt wurden. Im selben Jahr reiste er noch ein Mal nach Paris und untersuchte dort im Musée de l‘homme (Menschenmuseum) die Künste der ersten primitiven Menschen. Nach dieser Untersuchung geriet er zum Gedanken daß, die "Ästhetische“ "nützlich“, die "Nützliche“ auch "ästhetisch“ ist. Das "Nützlichsein“ würde die Kraft der "Ästhetischen“ nicht benachteiligen. Diese Anschauung hat seine folgenden Kunstideen wesentlich beeinflußt und ihr eine Richtung gegeben.

Er hat seine Arbeiten mit Mosaik ab 1950 angefangen. Im Jahre 1958 hat er für die internationalle Ausstellung in Brüssel eine Mosaikfläche mit einem Maß von 272m² realisiert. Mit dieser Arbeit hat er den großen Preis "die grosse Medaille“ erworben. Ein Jahr später hat er für den NATO-Bau -befindet sich jetzt in Brüssel- eine Mosaikfläche im Maß von 50m² gefertigt. In den Jahren 1960 und 1961 reiste er zwei Mal nach Vereinigten Staaten. Hier beteiligte er sich an verschiedenen Reisen, veranstaltete Konferenzen und führe seine Tätigkeit als Maler. Im Jahre 1969 hat er in Sao Paulo Bienali (Ausstellung für die Dauer von zwei Jahren) die Ehrenmedaille erworben. Außerdem hat er im Jahre 1940 in der Ausstellung in der Richtung der staatlichen Gemälden und Bildhauereien, im Bereich Gemälde den dritten Platz, im Jahre 1943 veranstalteten 4.Ausstellung im selben Bereich den zweiten Platz und im Jahre 1972 in der 33.Ausstellung den ersten Platz erworben. Nach seinem Tode wurde im Jahre 1976 in Ankara eine Ausstellung " Lebender Bedri Rahmi“ veranstaltet. Im selben Jahr wurde er an der Akademie für bildende Künste in seiner Name veranstaltender Ausstellung erinnert. Im Jahre 1984 wurde in Istanbul eine Austellung "Bedri Rahmi - aus alle Zeiten“, an der seine zahlreiche Werke ausgestellt wurden, veranstaltet.

Obwohl Bedri Rahmi seine erste fundamentalistischen Kenntnisse nach den ersten Jahren an der Akademie an der Akademie in Paris bei André Lhote erworben hat, hat er seine kubistische und konstruktive Anschauung übernommen und fand Dufy und Matisse noch näher zu ihm. Nachdem er aus Paris zurück in die Türkei reiste sieht man an seinen Werken, die er während seiner Reise in Anatolien und Trazien gemalt hat, die Wirkungen der Anschauung von Dufy. Allmählich verließ Bedri Rahmi diese Wirkung und sah die Volkskunst als eine feste Quelle. Er sah die Volkskunst als Ursprung und suchte sich eine weitere Ausdrucksart in seinem Bereich. Er wurde durch die Kunst der Miniatur inspiriert. Er hat als Quelle die geometrische und abstrakte forme der anatolischen Kelime, die Art und Weise der Verschönerung der Tonfliesen, dünner Kelime, großen türkischen Doppeltaschen, Kopftücher und Strümpfen angewandt. Er hat Gemälden, in denen die Motive eine wesentliche Rolle spielen, zu Stande gebracht. Aber er hat nicht nur diesen Motiven an seinen Werken angewandt,sondern auch die Farben und Materialen untersucht. Er hat verschiedene Technik in diesem Sinne versucht und unter dieser Weise sehr viele Werke im Bereich der Kupfer- und Stahlstichen, Mosaik, Bildhauerei und Keramik geschöpft. Er richtete sich auch an die Bauwolldrukerei diese ist nämlich eine wesentlich wichtige Kunst in Anatolien-, hat auf den diversen Stoffen verschiedene Drucken angewandt und diese seine Arbeiten auch mit seinen Studenten und Studentinnen ausgeübt.

Infolge seiner Reise in den Vereinigten Staaten, die ca.2 jahrelang dauerte, hat er unter Anwendung von verschiedenen Materialen abstrakte Bilder gemalt und hat sich an den Farbenordnungen gerichtet. Doch hat er sich in den letzten Jahren seines Lebens wieder an die alten Themen gerichtet. Er hat in seinen Werken "Spießgeigespieler“, "die in den Reservaten lebenden“, "die Karawansereien“ "eigenes Porträt“, "die Fische und Cafes“ seine Erfahrungen über Farbe und Gewebe genutzt und seine Meisterwerke im Sinne der Neigung zur Natur zu Stande gebracht. In diesen seinen Arbeiten, die auch die zeitgenössischen Bestandteile enthalten sieht man, daß je nach dem Thema sich ans Abstrakte annähert demgemäß die Gemälde sich an "Ornamentik“ nähert. Bedri Rahmi begann im Jahre 1927 seinen Beruf als Lehrer auszuüben und führte diesen bis seinen Tode. In dem Atelier an der Akademie hat er zahlreiche Studenten und Studentinnen ausgebildet und spielt auch im Bereich der zeitgenössischen türkischen Gemälde eine wesentlich wichtige Rolle.

Bedri Rahmi schrieb schon als er Gymnasiumsschüler war Gedichte. Seine Gedichte wurden durch die Zeitschriften Yeditepe, Ses, Güney, Insan, Inkılapçı Gençlik und Varlık publiziert. Ab 1941 wurden verschiedene Gedichtswerke veröffentlicht. Er begeisterte sich über sämtliche Volksliteratur wie Märchen, Volksgedichte, Aussage. Er verspiegelte die Themen dieser Kunstarten in seinen Gedichten. Er hat die Bestandteile der Volksgedichte und -Sprache in ihre originale Form angewandt und hat sich Mühe gegeben sich an die Volkssprache zu annähern. Mit diesen Eigenschaften haben seine Gedichte Ähnlichkeiten mit seinen Gemälden. Er hat seine Reisebeschreibungen und Artikeln mit fließenden Sprache geschrieben und verspiegelte in diesen seine Anschauung der Volkskultur und -Kunst.

Seine Werke (hauptsächliche): Gemälden: Paris, 1930, Mustafa Eyüboglu, 1933; Schriftliche Naturmort, 1936; Bazar am Dienstag, 1938; Eren, 1940; Hufeisen aufnagelnder Ochse, 1947; Der denkende Mann, 1953; Die Frau aus dem Lande (Zug - Bettwagon), Gemälde- und Bildhauermuseum Istanbul; Maulbeerverkäufer, 1954; Sich hinkauernder Bauer, 1972; Die Pappelbäume von Ankara, 1973; Hadschi mit dunkelviolettem Käppchen, 1974; Letzte Cafe, 1975; Anadoluhisarı (Alte Festung am Bosporus), Gemälde- und Bildhauermuseum Ankara; Nu; Hausinnere; Gemälde- und Bildhauermuseum Istanbul; Karawanserei, 1975; Sein letztes Gemälde.

Wandgemälde: Lido, Wandgemälde im Schwimmbecken; 1943, ortaköy/Istanbul; Wandgemälde im Hotel Hilton; Wandgemälde im Hotel Divan.

Mosaikfläche: Mosaikfläche für die internationele Ausstellung in Brüssel, 1958; Mosaikfläche im NATO-Gebäude, 1959, Brüssel; Keramikfläche im Krankenhaus der Arbeiterversicherungen, 1959, Samatya/Istanbul; Keramikfläche im Bau von Etibank, Ankara; Mosaikfläche im Hotel Marmara, Ankara; Mosaikfläche im Fabrik Vakko, Topkapi/Istanbul.

Wandreliefarbeiten: Wandreliefarbeit im Manifaturacılar Çarşısı (Geschlossener Pazaar), Unkapanı/Istanbul; Wandreliefarbeiten im Aksu Işhanı (Kaufhaus), Karaköy/Istanbul.

Gedichte: Yaradana Mektuplar (Biriefe zum Himmel), 1941; Karadut (Maulbeere), 1948; tuz (Salz), 1952; Üçü Birden (Drei in Einem), 1953; Dördü Birden (Vier in Einem), 1956; Karadut (Maulbeere) 69, 1969; Dol Karabakır Dol (Kupferkessel sei gefüllt), 1974; Alle seine

Reisebeschreibungen und Artikeln: Canım Anadolu (Mein liebste Anatolien), 1953; Tezek (getrockneter Kuhmist - als Heizmittel), 1975; Delifişek (Leichtsinnig - Tollkopf), 1975; Resme Başlarken (Als ich zum Malen begann ) (ö.s.), 1977.

Monographie: Nazmi Ziya, 1937.

Gemäldealbum: Binbir Bedros, (ö.s.), 1977; Karadut (Maulbeere), 1979; Babatomiler, (ö.s.), 1979.

Der Eid, der an den Eingang des Ateliers von Bedri Rahmi versehen wurde

Hiermit leiste ich einen Eid auf meine Atemluft, mein Wasser, von mir betretenen Boden, meine Augen, Ohren, Name, Hände, Rücken, Zunge, Haut, daß ich sämtliche Werke im Bereich der Gemäldekunst untersuchen werde, die Werke, die überall auf der Erde akzeptiert werden und mich wesentlich beeinflussen, aussuchen werde und meine Untersuchungen und Erfahrungen an diesen ausgesuchten Werke hinfügen werde, kein Thema wiederholen werde, die üblich, schablonenmäßig und einfach sind und keinen Geschmack haben, vor mir abstammende jedes Zeichen

jeden Punkt

jede Farbe

jeden Flecken

meinen Vernunft,

meine eigenen Erfahrungen,

meine eigene Sorge

mein eigenes Leben,

mein Herz hervorholen werde.

Wenn ich meinen Eid breche werde ich von hier fortgehen.